Sehenswürdigkeiten in Höchstadt a.d. Aisch
Marktplatz
Das Marktrecht wurde 1382 von Fürstbischof Lamprecht von Brunn verliehen. Ursprünglich fanden 8 Jahrmärkte zur Versorgung der Einwohner und der umliegenden Bauern statt. Ab 1568 (Fürstbischof Veit II. von Würtzburg) gab es zusätzlich für jeden Samstag einen Wochenmarkt. Heute finden auf dem Markplatz jeden Samstag und Mittwoch ein Bauernmarkt und einmal jährlich der Faschingsmarkt, der Ostermarkt, der Maria-Geburt-Markt sowie der Weihnachtsmarkt statt.
Pfarrkirche St. Georg
Die Pfarrkirche St. Georg ist nach der St.-Nikolaus-Schlosskapelle das älteste Gotteshaus in Höchstadt. Für den gesamten Bau wurde fränkischer Sandstein aus der Region verwendet. Die unteren drei Turmgeschosse sind aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Um 1400 wurde an der Nordseite des Turmes eine neue gotische Kirche mit Flachdecke angebaut. Der Chor besteht seit dieser Zeit nahezu unverändert. Um 1500 schuf der Bamberger Hans Nußbaum aus der Schule von Adam Kraft die Statuen an den seitlichen Chorwänden. Links der heilige Georg und rechts Maria im Strahlenkranz mit den 12 Aposteln. Im Barock zwischen 1728 und 1730 wurde die Kirche nach Plänen des Würzburger Freiherrn Ritter zu Grünstein umgebaut. Das Langhaus wurde verlängert und bekam ein Tonnengewölbe, Seitenschiffe und Emporen. Die Deckenfresken aus dem 18. Jahrhundert sind nahezu unverändert erhalten. Der Hochaltar wurde 1741/42 von einem Meister Walter geschaffen, das Altarbild des St. Georg von Kirchenmaler Johann Josef Scheubel II. Links und rechts die Nebenpatrone Johannes der Täufer und Andreas. Die Predigtkanzel fertigten 1754/55 die Schreiner Loppmann und Fink aus Höchstadt sowie ein Bildschnitzer Gollwitz aus Bamberg. Um die Kanzel herum sitzen die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Verlässt man St. Georg wieder durch das Hauptportal und geht nach links, sieht man über den drei gotischen Geschossen des Kirchturms das barocke vierte Geschoss mit Uhrwerk, drei Kuppeln und zwei offene „Laternen”. Rechter Hand befindet sich die Ölberg-Grotte mit gotischen Tonfiguren. An der Außenwand des Chores schließlich eine zeitgenössische Statue der heiligen Hildegund, Grafentochter vom Höchstadter Schloss im 12. Jahrhundert.
Kommunbrauhaus
Wegen der Kriegsdienste und der Erhaltung der Befestigungsanlagen der Stadt, welche die Bürger von Höchstadt zu leisten hatten, erhielten sie schon sehr bald nach der Stadtgründung vom Bamberger Fürstbischof das Recht Bier zu brauen, auszuschenken und zu verkaufen. Es entstanden viele kleine Privatbrauhäuser.
Für die umliegenden strohgedeckten Wohnhäuser stellte das Darren (= Trocknen) der Maische über offenem Feuer während des Brauvorganges eine große Brandgefahr dar, und so verbot der Bamberger Bischof Johann Philipp von Gebsattel im Jahr 1604 das Brauen in den Bürgerhäusern und forderte die Höchstadter auf, ein Kommunbrauhaus zu errichten. Fortan durfte nur noch im Kommunbrauhaus gebraut werden. Die Bürger holten dort ihr Bier ab und brachten es zum Lagern und Reifen in die Sandsteinkeller am Kellerberg. Die wurden in mühevoller Handarbeit in den Fels gehauen.
Der aktuelle Barockbau stammt aus dem Jahr 1741 und ersetzte das alte Kommunbrauhaus. Es ist ein repräsentativer Genossenschaftsbau, dessen Fassaden aus Sandstein mit Pilaster und Bossenmauerwerk architektonisch klar gegliedert sind. Als Symbol des Bürgerstolzes erhielt es ein hoch aufragendes Walmdach.
Nachdem dieses Kommunbrauhaus wegen der großen Biernachfrage Anfang des 20. Jahrhundert zu klein wurde und die Brauerei Blauer Löwe und das Brauhaus Höchstadt entstanden, wurde es aufgegeben. 1986-1989 wurde es dann von Grund auf saniert und dient heute als Sitzungssaal und Stadtarchiv und wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt
Stadtmauer
Bei der Höchstadter Stadtmauer handelt sich um einen Teil des sogenannten „Zweiten Berings“ Höchstadts, der nur die Kernstadt, nicht aber die Vorstädte schützte. Die Mauer wurde um 1380 anstelle einer Palisadenumzäunung errichtet. Sie war ursprünglich höher, von einem Wassergraben umgeben und mit einem Wehrgang versehen.
Man kann die Bauweise gut erkennen: an der Innen- und Außenseite wurden große rechteckige Steinquader gesetzt und der Zwischenraum mit Bruch- und sonstigem Baumaterial ausgefüllt, so dass kein Bauschutt übrig blieb.
Gebaut wurde sie übrigens von den Bürgern. Sie waren dazu dem Landesherren, dem Fürstbischof von Bamberg, verpflichtet.
Stadtmühle
Ein zweigeschossiger Sandsteinquaderbau aus dem Jahr 1775, mit Eckpilastern, Gurtgesims und Mansarddach, wurde 1348 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war es eine Mühle mit einem Mahlwerk plus Schneidemühle mit 5 Mahlgängen ausgestattet. Ende des 18. Jh. brannte die Mühle komplett ab und wurde ein Jahr später wieder aufgebaut, Anfang des 20. Jh. erfolgte der Einbau einer Turbine.
1903 wurde in Höchstadt die Straßenbeleuchtung eingeführt und 1904 der Müller mit der Stromerzeugung beauftragt, 1911 dann Einbau der 2. Schachtturbine mit 40-50 PS. Im Jahr 1995 folgte die Generalüberholung und Stillstand der Mühle.
Spitalkirche St. Anna
Sie ist eine Stiftung des Forchheimer Chorherren Michael Koslinger von 1513. Die Innenausstattung wurde nach der Zerstörung 1623 barock erneuert.
Christuskirche
Das Gotteshaus für die nach 1945 stark angewachsene evangelische Kirchengemeinde wurde 1961 errichtet. Die Reliefs der Pfeiler im Inneren stellen die Schöpfungstage dar.
Alter Kuhstall
Ein barocker Kuhstall mit wertvollem Kreuzgewölbe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Alte Aischbrücke
Eine Sandsteinbrücke auf der Südseite der Stadt Höchstadt über die Aisch. Erbaut im 14. Jhdt. an der Stelle einer Furt, die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1391. Eine gewölbte Sandsteinbrücke mit sieben Rundbögen, massiven Seitenbrüstungen und
Entwässerungsöffnungen. Die Brücke ist 110 m lang, die Breite der Fahrbahn beträgt ca. 2,80 m bis 3,50 m - die Breite der Brücke war ausgelegt für ein Ochsengespann.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Brücke mehrfach ausgebaut, in den Jahren 1981/82 sowie 2008/9 erfolgte eine umfassende Sanierung.
Schloss
Auf einem Sandsteinhärtling mit Steilhang und der Aisch auf der West- und Südseite stand schon die Burg der Grafen von Höchstadt. Aus ihrer Zeit sind allerdings im heutigen Baubestand keine Reste mehr erhalten. Der älteste Teil des heutigen Schlosses ist das massive Fundament eines Turmes an der Nordostecke aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Dieser maß 12 x 12 m und die Mauerstärke betrug 3 m. Ab Ende des 13. Jahrhunderts fanden umfangreiche Baumaßnahmen statt und seine heutige Gestalt erhielt das Schloss in den Jahren um 1714 durch Bischof Lothar Franz von Schönborn.
Das fürstbischöfliche Schloss ging 1803 mit der Säkularisation in das Eigentum der Bayrischen Krone über, 1963 wurde der Landkreis Höchstadt Eigentümer des Schlossteiles aus der Renaissance, der gesamten Hoffläche und des Schlossgartens, in den 1965 ein Landratsamt-Erweiterungsbau gesetzt wurde.
Der Restbestand ging dann 1993 in den Besitz der Stadt Höchstadt über.
Stadtturm
Der Stadtturm gilt als das Wahrzeichen Höchstadts. Er ist ein erhaltener Torturm aus der zweiten von insgesamt drei Stadtmauern bzw. Befestigungsringen. Erbaut im 14. Jahrhundert besteht er aus Sandsteinbuckelquadern mit Zangenlöchern und Saumschlag. Den oberen Abschluss bildet eine barocke Achteckhaube. An der Nordseite befindet sich ein Freitreppenaufgang, ebenfalls aus Sandsteinquadern und mit Schmiedeeisengittern versehen.
Schranne
Der Platz „Schranne“, der ehemalige eingeschrankte Getreidemarkt (Schranke = Schranne), ist als Ensemble alter Bürgerhäuser gut erhalten. Die Häuser sind allerdings nicht älter als aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, da 1633 im Verlauf des 30jährigen Krieges Höchstadt durch schwedische Truppen fast völlig zerstört wurde.
Linker Hand das Gebäude der ehemaligen Lokalzeitung „Aischtalbote“, das einzige Rokokohaus in Höchstadt.
Altes Rathaus
An dieser Stelle wurde bereits im 14. Jahrhundert ein Rathaus gebaut, welches im Jahr 1553 zerstört wurde, als Markgraf Albrecht Alcibiades die Stadt anzünden ließ. Der zweite Rathausbau fiel dann der Zerstörung Höchstadts im 30-jährigen Krieg 1633 zum Opfer. Der jetzige Bau stammt aus dem Jahr 1878 und zeigt eine spätklassizistische Fassade.
Inzwischen beherbergt das Gebäude das Heimatmuseum. Öffnungszeiten: Jeden 2. Und 4. Sonntag des Monats von 14.00 bis 16.00 Uhr.