Bösenbechhofen
Bösenbechhofen (auch Wildenbechhofen genannt) – der Ortsname bedeutet etwa „zur schlechten Pechhütte” – entstand wahrscheinlich während des Siedlungsausbaus des 10. Jahrhunderts. Darauf weisen die noch am Ende des Alten Reiches bezeugten Holzgerechtigkeiten der 13 Einwohner an der Kregelmark, der ursprünglichen Landsgemein.
Die hohe Gerichtsbarkeit teilten sich das Amt Höchstadt und die Cent Zentbechhofen. Die Dorfherrschaft und die Hälfte aller Zehnten hatte das Kloster Michelsberg inne, das hier eine Schäferei sowie Jagd- und Fischereigerechtigkeiten besaß. Wegen der ausgedehnten Fischrechte hatte das Kloster einen eigenen „Seeknecht” hier aufgestellt, der erstmals 1596 erwähnt wird. Der andere Teil des Zehnten stand der Pfarrei Etzelskirchen zu.
Wirtschaftliche Armut kennzeichnet den Entwicklungsgang des Ortes – wie schon der Ortsname belegt, der zur Unterscheidung von den anderen „Pechhöfen” dieses Gebietes verwendet wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war der Ort nicht bewohnt und verholzte. Der Jesuitenpater Gamans, der 1653 den Aischgrund bereiste, nennt ihn „halbverfallen”.
Als 1737-1739 im Streit der Bäckerzünfte von Steppach und Höchstadt um Absatzgebiete ihrer Erzeugnisse den Steppachern Bösenbechhofen als Verkaufsort angeboten wird, lehnen diese mit der Begründung ab, dass in diesem „sehr geringen und nicht die Hälfte nach Höchstadt gehörenden Ort kaum zwei Einwohner zu finden (sind), die ihr Brot nicht betteln müssen”.