Förtschwind
Der Ortsname – 1109 im Stiftungsbrief des Klosters St. Jakob erstmals erwähnt – weist auf die fränkische Staatskolonisation des 9./10. Jahrhunderts, die Einbeziehung höriger Wenden in den Hofverband eines Fort (der Name der Förtsche begegnet einem häufig im Obermaingebiet) oder aber eines Boric, der dann, obwohl selbst Slawe, Mitträger der Kolonisationstätigkeit gewesen sein muss.
Die Würzburger Kirche stand auch hinter dieser Siedlung: der Zehent – 1303 in Besitz der Ministerialen von Nainsdorf – ist würzburgisches Lehen. Auf die frühe Besiedlung weist auch der Anteil der Einwohner an der Landsgemein, der Kregelmark.
Der Ort gehörte kirchlich zur Pfarrei Schnaid und wurde erst nach Bildung der Pfarrei Zentbechhofen zu dieser gezogen. Das Kloster Schlüsselau besaß hier ein Lehen und auch das Bamberger Domkapitel besaß einen Gülthof mit beträchtlicher Schäferei, den es 1710 aus dem Besitz des Grafen von Wolffsthal erworben hatte. Der größte Grundherr aber waren die Herren von Stiebar, die 1738 ihre Rechte an Friedrich Karl von Schönborn für 7602 fl. verkauften.
Die Grafen von Schönborn übten in der Folgezeit die Dorfherrschaft und die Vogtei aus, während die Hohe Gerichtsbarkeit der Zent Bechhofen unterstand.